Ratisbona: Stadt der Geistes und der WissenschaftMittelalter-Forscher helfen verstehen Video [Windows WMV, 1 MB, 0:22]: Prof. Schönberger über Albertus Magnus.
Im 13. Jahrhundert war Regensburg eine europäische Metropole, die zweitgrößte Stadt Deutschlands nach Köln. ?Ratisbona? war Zentrum des Handels und des Geldes, wie auch Stadt der Geistes und der Wissenschaft. Auch das Universalgenie des Mittelalters, gleichermaßen Philosoph, Theologe und Naturforscher, zog es in die Donaustadt: Albertus Magnus. 33.000 Kilometer zu Fuß durch Europa Wie reiste man im Mittelalter? Albertus Magnus war stets zu Fuß unterwegs. So schrieb es die damals geltenden Ordensregel der Dominikaner vor. Paris, Rom, Prag, Lübeck - seine Reisen führten ihn kreuz und quer durch ganz Mitteleuropa. Als Provinzialprior legte er schätzungsweise 33.000 Kilometer zurück - zu Fuß. Der "Bischof Bundschuh" trug auf seinen Wanderungen das Schuhwerk der einfachen Leute. Höher gestellte Personen dagegen trugen Halbschuhe mit Verzierungen und langen Spitzen. Unterwegs sein heißt Erfahrung sammeln Seine gewaltigen Fußmärsche nutzte Albertus Magnus, um mit besonderer Aufmerksamkeit die Natur zu beobachten. ("Im Buch der Natur lesen"). Pflanzen und Tiere nahm er besonders in Augenschein. Die gewonnenen Erkenntnisse fügte er dann in seine naturkundlichen Schriften ein. Albertus Magnus legte den Grundstein für die empirische Methode, das wissenschaftliche Beobachten anstelle wertender Beschreibung. Darüber hinaus erschloss Albertus Magnus dem Abendland das Wissen der Antike (Aristoteles) und den freien Umgang mit den Schriften der arabischen Wissenschaft. Vom Autograph zum Paperback Das Gesamtwerk Albertus Magnus´ ist außerordentlich umfangreich. Es würde im Ganzen etwa 20 000 moderne Buchdruckseiten füllen. Den Großteil seiner Schriften schrieb Albert zwischen 1250 und 1270 nieder. www.uni-regensburg.de/ |